Das Wappen der Familie Inwald von Waldtreu: Adele Türke (Menzel, Inwald von Waldtreu), Rustenschacherallee 38 (ca. 1919–1936)

Oben im Bild: Das Wappen der berühmten böhmisch-österreichischen Glasindustriellen Inwald von Waldtreu auf dem Grabstein von Adele Türke (1872–1936), geschiedene Menzel, Tochter von Josef Inwald von Waldtreu (1837–1906), dem Begründer der gleichnamigen Glasfabriken, und seiner Frau Karoline (geb. Muneles, 1841–1909). Adele Türke bewohnte von ca. 1919 (s. u.) bis zu ihrem Tod im Jahr 1936 eine Wohnung in der Villa Rustenschacherallee 38 (→Lehmanns Adressbuch 1936). Auch ihre Tochter Valerie Menzel (1893–1942) lebte in der Rustenschacherallee – sie wurde im Holocaust ermordet (→Valerie Menzelová in der Opferdatenbank Holocaust.cz).
Der Adelsakt Inwald von Waldtreu im Österreichischen Staatsarchiv:
Signatur: AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 412.12
Titel: Inwald, Josef, Landtagsabgeordneter und Großindustrieller in Prag, Adelsstand, »Edler von Waldtreu«
Entstehungszeitraum: 28.06.1901
Entstehungszeitraum, Anm.: 1901-1908, Diplom vom 06.09.1901
Verleihungsdatum: 28.06.1901
Ausstellungsort: k.A.
Stufe: Akt (Sammelakt, Grundzl., Konvolut, Dossier, File)
Wappen: fol. 20
Darin: Josef Inwald Edler von Waldtreu, ersucht um Ausstellung von Zertifikaten durch Dr. Adolf Tritsch, 1905, Adele Menzel, geborene Inwald Edle vom Waldtreu, um Zertifikat und Bewilligung zur Wiederannahme ihres adeligen Mädchennamens, 1908
Umfang: fol. 1-29
URL: https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5202951

Nachfolgend ein Inserat im Neuen Wiener Tagblatt, das die Präsenz von Adele Türke (Menzel, Inwald von Waldtreu) in der Villa Rustenschacherallee 38 (damals: Prinzenallee 38) in der zeitgenössischen Presse sichtbar werden ließ (7. August 1919, S. 18; online auf ANNO):

Mitten durch die Kleingartenanlage: Weit entfernt von den einstigen innerstädtischen Wohnsitzen der später von den Nazis diskriminierten und entrechteten Familie (Rustenschacherallee 38, Stubenring 20, Technikerstraße 5, das nicht mehr existierende Palais Dreher in der Operngasse 8/Opernring 4 etc.) erinnert heute in Wien-Floridsdorf der schmale und beschauliche Inwaldweg an die von Josef Inwald von Waldtreu begründeten Glasfabriken – ein Produktionsstandort des Unternehmens befand sich nämlich auch in der nahen Sebastian-Kohl-Gasse.

Georg Gaugusch: Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800–1938. Band 1: A-K. Amalthea, Wien 2011, S. 1235–1239.
Marie-Theres Arnbom: Die Villen von Bad Ischl. Wenn Häuser Geschichten erzählen. Amalthea, Wien 2017, S. 26–29 (über Adeles Bruder Oskar Inwald von Waldtreu, dessen traumhaft schöne Villa Seilern und die Aggressivität der Ischler Nationalsozialisten).















