Entwurf Böcklinstraße 8, 1903 (Friedrich Krombholz und Josef Schalberger)

Foto: Kulturkataster der Stadt Wien

„Sowohl als Architekt als auch als Baumeister errichtete Friedrich Krombholz mit Josef Schalberger um die Jahrhundertwende bis 1909 vor allem Wohnhäuser, wobei sie zum Teil auch als Bauherren auftraten. Einen gewissen Bekanntheitsgrad in Wien erreichten die sehr repräsentativen Mietshäuser im Anfangsbereich der Böcklinstraße, Wien 2, wo sowohl übersteigerter Barock als auch Fachwerklösungen zur Anwendung kamen. Auffallend war die Vorliebe von Krombholz & Schalberger für schmiedeeiserne Balkone. Ab der Jahrhundertwende entstanden aber auch Mietshäuser mit geometrisch secessionistischen Dekor.“
(Architektenlexikon, Architekturzentrum Wien)

Wohnbauten im Pratercottage:

1903 – Böcklinstraße 8 / Kurzbauergasse 7
1904 – Böcklinstraße 12
1904 – Kurzbauergasse 5
1906 – Böcklinstraße 4 und 6
1906 – Laufbergergasse 4
1906 – Kurzbauergasse 6 / Böcklinstraße 10

Gästehaus Villa Hériot (Baustelle), Rustenschacherallee 30, 1932


Das Gästehaus Villa Hériot. Entwurf: Atelier Singer-Dicker. Foto: Privatsammlung. Mehr zu Friedl Dicker, dem legendären Gästehaus sowie zu Auguste-Olympe und Hilda Hériot finden Sie hier und hier. Und schließlich noch eine Buchempfehlung: Elena Makarova, Friedl Dicker-Brandeis. Ein Leben für Kunst und Lehre; Brandstätter Verlag, 2000.

Friedl Dicker, Architektin und Designerin: Gästehaus Villa Hériot, Rustenschacherallee 30

Foto: Ulrike Müller, Bauhaus-Frauen. Meisterinnen in Kunst, Handwerk und Design. Sandmann-Verlag München, 2009

»Wer als junger Mensch in den fünfziger Jahren noch die Ruine des Gästehauses Heriot gesehen hat, glaubte aber nicht einer Vergangenheit, sondern der Zukunft begegnet zu sein.« (Friedrich Achleitner)

Sie lebten mit einem Leoparden(!), einem Papagei und mehreren Hunden. Der Swimming-Pool war mit Unterwasserbeleuchtung ausgestattet, die Eingangshalle marmorgetäfelt, in den Wohnräumlichkeiten sah man Bauhaus-Freischwinger ebenso wie fernöstliche Plastiken oder Fresken von Hilde Jesser-Schmid. Und das Dachgeschoss, es verfügte gar über einen Fechtsaal.
Kein Zweifel, die Besitzer der Villa in der Rustenschacherallee 30 – das Aristokratenpaar Hilda und Auguste Hériot nämlich – erfreuten sich an einem ebenso modernen wie exzentrischen Lifestyle. 1932 baute das renommierte Wiener Atelier Singer-Dicker ein gleichfalls spektakuläres Gästehaus im weitläufigen Garten der Villa. Auch hier war man in Sachen Design auf der Höhe der Zeit, hatten doch Friedl Dicker und Franz Singer am Weimarer Bauhaus studiert. »Das Innere nahm über den im alten Sockelgeschoss befindlichen Käfigen der Haustiere neben einer ›Lounge‹, Bügelzimmer, ›Office‹ und einem Gymnastikraum (›Gymnasium‹) zwei Gäste-Appartements mit jeweils eigenem Diener- und Ankleidezimmer, kleinem Wintergarten mit automatischer Bewässerung und einem Wohn-Schlafraum mit ausgeklügeltem Dreh-, Klapp- und Schiebemobiliar, Massagebank, Klimaanlage, versenkbaren Fenstern und … WEITERLESEN.