Das Ehepaar Hupka und die Architekten des Pratercottage

Vor kurzem veröffentlichte Klaus Taschwer im Standard eine sehr detaillierte Recherche zum Schicksal des herausragenden österreichischen Juristen Dr. Josef Hupka und seiner Frau Hermine, die im Holocaust ermordet wurden. Hier soll nun als zusätzliche Anmerkung auf zwei ebenfalls jüdische Architekten verwiesen werden, die mit dem Ehepaar Hupka verwandt waren und im Pratercottage Häuser entwarfen: Arnold Hatschek, der viel beschäftigte Architekt jener (nicht mehr existenten) Villa in der Rustenschacherallee 28, die u. a. vom Großindustriellen Hans Emil Gutmann und seiner Frau Rositta sowie vom kommunistischen Intellektuellen Ernst Fischer und seiner Gattin Lou (Ex-Frau des Komponisten Hanns Eisler), bewohnt wurde – er war Josef Hupkas Schwager. Und Hermine Hupka wiederum war die Tochter des Komponisten Ignaz Brüll, dessen Schwester die Schwiegermutter von Oskar Marmorek war, von Theodor Herzls engem Freund und zionistischem Mitstreiter also, der die Villen Böcklinstraße 59, 61 und 63 auf eigene Kosten entwarf und errichtete. Kompliziert? Ja, vielleicht. Doch nun soll Ignaz Brüll, ein Tondichter, der leider viel zu wenig bekannt ist, das letzte Wort haben – heute, an diesem Sonntag, an dem der israelische Präsident Shimon Peres in Wien vor dem von Simon Wiesenthal initiierten Holocaust-Mahnmal in einer bewegenden Zeremonie der Ermordeten gedachte.